Leistungsspektrum
Früherkennung/ Vorsorge
Prostatakrebs im Frühstadium verursacht in der Regel keine Schmerzen oder Beschwerden. Deshalb ist eine jährliche Vorsorge für alle Männer ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Sollten sich im Rahmen der Vorsorge auffällige Befunde ergeben ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich. Hierzu bieten wir, neben der „klassischen“ transrektalen oder perinealen Prostatastanzbiopsie, auch die mpMRT-fusionierte Prostatastanzbiopsie an.
Bei der mpMRT-fusionierten Prostatastanzbiospie können nach der Durchführung eines MRTs der Prostata unter Ultraschallkontrolle gezielt Biopsien aus auffälligen Arealen entnommen werden. Hierdurch kann die Aussagekraft der Stanzbiopsie deutlich erhöht werden.
Für die Terminvereinbarung einer mpMRT-fusionierten Prostatastanzbiospie, benötigen wir den MRT Befund und die MRT Bilder in elektronischer Form von Ihnen.
Therapieoptionen
Wir können Ihnen eine Vielzahl verschiedener Therapiemöglichkeiten an unserer Klinik anbieten. Welche Therapieoption die Beste für Sie ist, wird interdisziplinär in unserer Tumorkonferenz erörtert.
Radikale Prostatektomie
Bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs ist die operative vollständige Entfernung der Prostata eine sichere Methode zur Heilung der Krebserkrankung. In unserer Klinik nutzen wir seit 2008 das DaVinci-System bei der operativen Therapie von Prostatakrebs. Pro Jahr führen wir über 300 Operationen durch. Die Krankenhausverweildauer konnte durch den Einsatz des Robotersystems deutlich reduziert werden. In der Regel kann die Miktion (Blasenentleerung) am 4. postoperativen Tag und die Entlassung am 6. postoperativen Tag erfolgen. Abhängig von den onkologischen Daten bieten wir ein potenzerhaltendes Operationsverfahren an.
Brachytherapie
In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Strahlentherapie der Uniklinik Würzburg, bieten wir bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs, eine Brachytherapie als kuratives Therapieverfahren an. Hierbei wird strahlendes Material in die Prostata eingebracht. Sowohl das Nachladeverfahren (HDR-Afterloading) als auch die Technik der verbleibenden strahlenden Materialen (LDR - Seeds) können angeboten werden.
Perkutane Strahlentherapie
Bei der perkutanen Strahlentherapie wird die Prostata von außen bestrahlt. Hierfür besteht eine Kooperation mit dem Institut für Strahlentherapie der Uniklinik Würzburg. Normalerweise werden regelmäßige Bestrahlungstermine über mehrere Wochen vereinbart. Durch ein Planungs-CT (Computertomographie) lässt sich die Verteilung der Strahlen so planen, dass die Mindestdosis in der Prostata erreicht wird und die Bestrahlung der strahlensensiblen Organe wie Harnblase und Darm unterhalb einer bestimmten Schwellendosis bleibt. Besonders für lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs und schwer vorerkrankte Patienten ist dies eine wichtige Therapiemöglichkeit.
Fokale Therapien
Als fokale Therapie bieten wir in unserer Klinik für Urologie die HIFU-Therapie (hochintensiver fokusierter Ultraschall) an. Hierbei entstehen, im Fokus der gebündelten Ultraschallwellen, Temperaturen von ca 85°C, die zum Abtöten der Tumorzellen genutzt werden. Aktuell ist die HIFU-Therapie nicht als Standardtherapie bei Prostatakrebs in den Leitlinien vorgesehen.